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Der Gay-Jodlerklub: Tradition trifft auf Vielfalt

Die Schweizer Jodlerszene hat Zuwachs bekommen: Der erste Gay-Jodlerklub, initiiert von Franz Markus Stadelmann, sorgt für Aufsehen. Dieser einzigartige Klub, der sowohl schwulen als auch heterosexuellen Männern offensteht, verbindet traditionelle Musik mit einer modernen und inklusiven Haltung.

Ein Traum wird Realität

Franz Markus Stadelmann, ein passionierter Dirigent und Sänger, hatte schon lange den Traum, einen Jodlerklub für schwule Männer zu gründen. Während Reisen mit seinem Freund Thomas Bachmann sprachen sie oft über diese Idee. Der entscheidende Schritt kam im letzten Herbst, als sie drei weitere Freunde für das Projekt begeistern konnten. Gemeinsam gründeten sie den „Jodlerklub Männertreu“.

Stadelmann betont, dass der Klub nicht nur eine musikalische Heimat für schwule Männer sein soll, sondern auch ein Ort der Akzeptanz und des Miteinanders. Obwohl die Jodlerszene oft konservativ geprägt ist, haben sie mit ihrem Vorhaben ein starkes Echo hervorgerufen. Der „Jodlerklub Männertreu“ bietet eine Plattform, auf der schwule Männer ihre Leidenschaft für das Jodeln teilen und sich gleichzeitig in einer unterstützenden Gemeinschaft wiederfinden können.

Inklusion und Mut

Der „Jodlerklub Männertreu“ steht allen Männern offen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Stadelmann ist sich jedoch bewusst, dass bisexuelle Männer möglicherweise zögern könnten, beizutreten, da dies ein öffentliches Outing implizieren könnte. Er selbst hat sich schon lange zu seiner Homosexualität bekannt und weiß aus eigener Erfahrung, wie viel Mut dies erfordert. Besonders schwierig kann es sein, wenn man bereits eine Familie gegründet hat.

Trotz der Herausforderungen, die ein öffentliches Outing mit sich bringt, haben die Gründer des Klubs großen Zuspruch erfahren. Seit der Gründung haben sich bereits 40 Männer aus der Deutsch-Schweiz angemeldet, darunter auch zehn Mitglieder, die in anderen Jodlerklubs aktiv sind und nun zusätzlich im „Jodlerklub Männertreu“ singen möchten.

Besondere Aufmerksamkeit erregten sie mit kreativen Werbemaßnahmen, wie zum Beispiel beschrifteten Bierdeckeln mit der Aufschrift „Where Gays jodeln“. Diese ungewöhnliche Promotion hat dazu beigetragen, das Interesse am neuen Klub zu wecken und die Bekanntheit zu steigern.

Traditionelle Musik in einer neuen Ära

Die ersten beiden Proben des „Jodlerklubs Männertreu“ waren ein großer Erfolg. Stadelmann plant, ein traditionelles Liederrepertoire zu erarbeiten, ähnlich wie in anderen Jodlerklubs. Dabei muss man nicht zwingend jodeln können, um beizutreten, da nur zwei bis drei Sänger die Jodelparts übernehmen. Die restlichen Mitglieder singen wie in einem normalen Chor.

Thomas Bachmann, Mitgründer und ebenfalls begeisterter Sänger, ist überwältigt von der positiven Resonanz und der Begeisterung der Teilnehmer. Er freut sich besonders, dass so viele Männer mit Freude und Enthusiasmus dabei sind. Diese Leidenschaft und der Zusammenhalt innerhalb des Klubs haben ihm viel bedeutet.

Die Gründer haben große Pläne für die Zukunft des „Jodlerklubs Männertreu“. Stadelmann träumt davon, eines Tages mit dem Klub an einem Eidgenössischen Jodlerfest teilzunehmen und damit ein Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz zu setzen.

Der „Jodlerklub Männertreu“ ist mehr als nur ein Jodlerklub. Er steht für den Mut, anders zu sein, und die Kraft der Gemeinschaft. Mit ihrer Leidenschaft für das Jodeln und ihrem Engagement für die LGBT-Community schreiben die Mitglieder dieses Klubs ein neues Kapitel in der Geschichte der Schweizer Volksmusik.

Written by AScarlett

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